- 6369 - 1339. Dezember 2. Steinau (in eccl. parroch. Stynauiensi, Wrat. dyoc., ante majus altare omnium sanctorum). die sec. mensis Dec., ind. octaua, hora quasi completorii. Johann, Hzg v. Schl. u. Herr v. Steinau [Grotefend, Stammtaf. der schles. Fürsten II, 11], gelobt eidlich, sich dem schiedsrichterl. Spruche der Herren Nik. v. Bancz u. des Kan. n. Offizials Apeczko sowie des ganzen Kapitels der Bresl. Kirche hinsichtlich der von ihm ihnen zugefügten Schäden nach Inhalt seiner darüber gegebenen Urk. [Nach Stenzel, Bistumsurk. S. 278 Anm. 2 ist weder diese Urk. noch sonst etwas über die angeführten Streitigkeiten u. deren Beilegung bekannt] zu unterwerfen. Desgleichen beschwört u. gelobt er, den Bisch. u. dessen ganzen Klerus durch sich oder durch andere, öffentlich oder heimlich, nicht zu beschweren oder zu belästigen, vielmehr sie in ihren Rechten u. Einkünften zu bewahren u. den Geboten der Kirche als ein katholischer Fürst zu gehorchen. Z.: Die Herren Joh. v. Brockothendorf (Brockendorf), Propst z. h. Georg [In Steinau, dem Ausstellungsort der Urk., gab es wohl eine Georgenkapelle, aber das dortige Hospital, dem ein Propst vorstand, hieß z. h. Geist. Ferner hieß die Stadt Gran in Ungarn neben Strigonium auch civitas s. Georgii, vgl. Grässe-Benedict. Orbis latinus, 2. Aufl. (1909), S. 292 u. Österley, Histor.-geograph. Wörterbuch des deutschen Mittelalters (1883), S. 228. Trifft letzteres zu, so wäre der Zeuge Joh. v. Brockendorf prepositus ecclesie s. Georgii et can. eccl. Gnes. Dompropst an der erzbischöfl. Kirche zu Gran u. Domherr an der erzbischöfl. Kirche zu Gnesen gewesen. Dagegen gab es in Gnesen eine ecelesia b. Georgii in arce - vgl. Cod. dipl. Maj. Pol. I, 294, Urk. v.J. 1255 u. II, 533, Urk. v. J. 1340 ("can. eccl. s. Georgii in Gnezna plebanusque ecclesie in Rogosna") -, u. noch heute besteht in Gnesen die alle ecclesia collegiata s. Georgii in arce Gnesnensi. Demgemäß wäre der obengenannte Joh. v. Brockendorf Propst an der Kollegiatkirche z. h. Georg u. Kan. an der Kathedralkirche (z. h. Adalbert) in Gnesen gewesen] u. Kan. der Gnesener Kirche, Otto v. Lobel, Propst der Glogauer Kirche, die Presbyter Bartko, Prokurator v. Glogau, Joh., Prediger zu Steinau u. Jakob, Vikar das., Nik., Vogt v. Steinau, Konrad Pruthenus, Peter Wyerech, z. Z. Bgrmstr., Peter Wrawentreuht, Ratmannen der Stadt Steinau. Wenczlo v. Rakeuicz, hzgl. Hofrichter, u. a. m. Bresl. Staatsarch. Rep. 76 Urk. Glog. Kollegiatstift 62. Notariats-instrument des kaiserl, öffentl. Notars Joh., Sohnes des Joh. v. Sagan, mit dem Notariatszeichen, aber ohne jede Besieglung. Abgedr. daraus b. Stenzel, Urk. z. Gesch. d. Bist. Breslau etc. (1845), 278. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt. |